Kolumbien erkunden

In den zwei Monaten seit meinem letzten Eintrag hier im Blog habe ich natürlich auch gearbeitet. Das nur vorab, damit hier nicht der Eindruck entsteht, ich mache hier nur Urlaub.

Alejandra und Julio, die Gründer und Chefs der Projektes wurden nach Deutschland eingeladen zu einem großen Treffen der DPSG (Pfadfinder). Die beiden haben die Möglichkeit natürlich genutzt, um alte Kontakte zu pflegen, neue zu knüpfen und ein wenig zu reisen. Für uns vier Verbliebene hieß das natürlich etwas mehr Arbeit, aber auch die haben wir erfolgreich gemeistert. Da dort aber keine großen Veränderungen im Vergleich zu den letzten Berichten stattgefunden haben, schreibe ich lieber ein wenig über meine Reisen und Ausflüge.

In Kolumbien werden Feiertage immer auf den folgenden Montag gelegt. Ein daraus folgendes langes Wochenende habe ich dann Mitte Mai genutzt, um in die etwa drei Stunden entfernte Kaffeezone zu fahren – genauer gesagt nach Salento. Der kleine Ort ist ein beliebtes Ziel für kolumbianische und ausländische Touristen mit seinen wunderschönen Häusern und vielen Geschäften, in denen man handgemachten Schmuck und Kleidung erwerben kann.

Calle Real in Salento

Von dort aus kann man aber auch sehr leicht Ausflüge in das Valle de Cocora machen, um wandern zu gehen und die riesigen Palmen zu bewundern.  Ebenfalls auf dem Pflichtprogramm steht der Besuch einer Kaffeefarm. Für ein langes Wochenende war der Ort also perfekt.

Dass man da nicht immer so erfolgreich ist, habe ich dann Anfang Juni gemerkt. Ich wollte mir Barichara ansehen, hatte aber nicht wirklich eingeplant, dass allein die Anreise von hier aus etwa zwölf Stunden Busfahrt bedeuten würde. An dem Tag, den ich dann vor Ort hatte, habe ich mit zwei Deutschen, die ich im Hostel kennengelernt hatte, eine Wanderung in das nächste Dorf gemacht. Dabei haben wir uns natürlich auch noch verlaufen. Für den Extremsport, für den die Region bekannt ist, hatte ich dann leider absolut keine Zeit mehr. Ein schöner Ausflug war es dennoch.

Barichara

Letzte Woche haben hier in Kolumbien die dreiwöchigen Sommerferien angefangen und auch auf der Arbeit haben wir zwei Wochen frei. Ich habe mich also auf gemacht und bin in den Süden des Landes, zum Amazonas, geflogen. Und wie erwartet war die Reise ein einziges großes Abenteuer. Zusammen mit zwei Franzosen und zwei indigenen Guides bin ich an meinem zweiten Tag dort in den Dschungel gewandert. Dort haben unsere Guides über offenem Feuer (erstaunlich leckeres) Essen zubereitet, wir haben uns mit Indigenen über das Leben im Dschungel unterhalten, haben eine Nachtwanderung gemacht und in Hängematten unter freiem Himmel geschlafen.

Zubereitung der Mittagsessens: Fisch mit Reis, gebackenen Bananen und Ananas

Nach vielen Pflanzen und Bäumen, über deren medizinische Verwendung ich nun bestens Bescheid weiß, wollte ich aber natürlich auch noch ein paar Tiere zu Gesicht bekommen. Dazu bin ich dann am folgenden Tag mit einem Schiff weiter den Amazonas hinaufgefahren zu einem kleinen Städtchen.

Auf der Suche nach exotischen Tieren

In den Ausflügen, die ich von dort aus (natürlich auch mit Guide) unternommen habe, konnte ich eine Anaconda, einen Kaiman, einen Pirarucu (gerne mal googeln, ich wusste auch nicht, was das ist), zwei Faultiere, einige rosa Flussdelfine (leider fast unmöglich zu fotografieren) und viele verschiedene Affen sehen.  Für abenteuerlustige Kolumbienbesucher ist der Amazonas meiner Meinung nach ein Must-See.

Mit den Reisen habe ich jetzt schon viele der Orte gesehen, die ich auf meiner langen Liste stehen hatte. Das trifft sich auch ganz gut, denn in einem Monat trete ich schon meinen Rückflug an. Übrigens ist zur Zeit auch ganz Kolumbien im WM-Fieber und so kann ich gleich zwei Mannschaften die Daumen drücken.

Ich kann es selber kaum glauben, aber das nächste Mal, wenn ich hier etwas poste, werde ich schon in Deutschland sein. Mir stehen also viele Abschiede und traurige Momente bevor. Gut, dass denen dann viele Wiedersehen und glückliche Momente folgen werden.

In diesem Sinne, bis zum nächsten Mal!