72- Stunden Aktion 2019

Wir, Sueños Especiales haben bei der 72- Stunden Aktion 2019 in Ibagué teilgenommen. Arbeit, Hürden, Vorbereitungen, Begegnungen und ganz viel Freude liegt hinter uns mit welcher wir in der Vorbereitung und Ausführung der Aktion begegnet sind.

Wir haben die Aktion im engen Austausch mit unserer Partner Organisation durchgeführt und die gleichen Thematiken  auf die Bevölkerung und unsere Möglichkeiten hier angeglichen und ausgeführt.

Begonnen haben wir am Donnerstag Abend mit der Gruppe Grafo7 und der Eröffnung des Projekts. Dazu kamen zwei Schausteller und haben uns, den Kindern und allen aus Tierra Firme, die Lust hatten, eine Zirkusvorführung geboten. Anschließend haben wir die Eröffnungsbox mit allen gemeinsam geöffnet, in welcher sich die Materialen aus Deutschland befunden haben. 

Am Freitag ging es dann auch direkt mit dem deutschen Abend weiter. Dadurch, dass es an diesem Tag sehr geregnet hat, gab es kein fließendes Wasser bei Sueños und es musste improvisiert werden. Im Endeffekt hat jedoch alles geklappt und alle waren fröhlich und wir haben gemeinsam diesen Abend mit den Kindern und deren Eltern und Familien mit Spielen, deutscher Musik und Stockbrot am Lagerfeuer verbracht. 

Am Samstag hat uns dann der Wecker schon um 5 Uhr geweckt, da wir mit den etwas älteren (10-14 jährigen) nach San Bernardo (Stadtviertel in den Bergen von Ibagué) gefahren sind und Recyclingmaterial gegen Klamottenspenden und Spielzeug getauscht haben. Dazu haben wir schon im Vorhinein Werbung in dem Stadtteil gemacht.

Da kam jedoch schon gleich die nächste Hürde. Der Weg zu diesem Stadtteil wird momentan ausgebaut. Dadurch, dass es aber viel Regen gab, sind die Hügel am Straßenrand abgerutscht und der Weg war dadurch versperrt. Nach längerem Warten und Ungewissheit, ob wir diese Aktion dann überhaupt durchführen können hat alles geklappt und wir sind mit etwas Verspätung, aber ganz viel Motivation dort angekommen. Und nicht nur wir waren unheimlich motiviert, sondern besonders die Bewohner von san Bernardo sind trotz des Regens und schlechten Wetters mit vollen Tüten und Säcken voller Recyclingmaterial zu uns gekommen und waren von den Sachen begeistert. Viele sind auch dann mehrmals gekommen und haben Flaschen im naheliegenden Park gesammelt um noch mehr Klamotten und Spielzeug „kaufen“ zu können. Dadurch war der Park bei unserer Abfahrt sauber. 

Es ist toll, dass man mit solchen Aktionen nicht nur den Kindern bei Sueños (welche übrigens unheimlich toll mitgearbeitet haben) zeigt, wie wichtig auch die Arbeit für andere Menschen ist, sondern auch so schnell in den Köpfen der Menschen etwas bewegen kann. Diese Aktion war also ein voller Erfolg und ich hoffe, dass die Idee der Recyclingverwertung auch in der Zukunft Raum in san Bernardo findet. 

Am Nachmittag haben wir dann im Team alles für den nächsten Tag vorbereitet.

Am Sonntag ging es dann am Morgen mit den Jugendlichen zur „Ciclovia“. Die Ciclovia findet jeden Sonntag in Ibagué statt, wobei die Hauptstraße für den Vormittag gesperrt wird und alle Interessierten die Möglichkeit haben Sport zu machen, spazieren zu gehen und Fahrrad zu fahren. 

Wir haben im Vorhinein mit den Jugendlichen spiele ausgearbeitet, welche besonders für behinderte Menschen gut machbar sind. Die Idee war nämlich einen Ort zu schaffen, an dem auch die Bewohner Ibagues mit Behinderung die Möglichkeit hat an der Ciclovia teilzunehmen. Dazu haben wir natürlich auch die Gruppe „sin limites“ von Sueños mit den behinderten Jugendlichen eingeladen teilzunehmen und auch Werbung an naheliegenden Schulen und sozialen Einrichtungen im Vorhinein gemacht. Außerdem hatten wir eine Rumba Lehrerin dabei, welche eine Rumba Stunde gegeben hat.

Diese Aktion hat unheimlich viel Spaß gemacht und gezeigt, dass solche Angebote großes Interesse und Anklang finden. 

Am Abend wurde dann das Projekt und natürlich auch die Schließung der 72 Stunden mit einer kleinen Reflexion der letzten 72 Stunden, einem Grillen und Musik zelebriert. 

Ich selbst hatte in diesem vier Tagen ein Wechselbad der Gefühle. Nach der ganzen Vorbereitung hat man natürlich auch eine Erwartungshaltung an diese Aktion. Und obwohl uns Hürden in den Weg gelegt wurden, haben wir mit dieser Aktion erreicht, was wir uns erhofft haben. Wir haben gemeinsam mit Deutschland, den Mitgliedern von Sueños und vielen anderen Menschen von hier die Welt ein kleines bisschen zu einem besseren Ort gemacht. Es sind natürlich immer nur kleine Dinge, die man in so einer Aktion bewegen kann, aber für manche Menschen können diese kleinen Dinge große Auswirkungen haben. Und ich bin mir sicher, dass wenn dies immer mehr Menschen erkennen und gemeinsam an dieser Welt arbeiten wollen, wir gemeinsam unglaubliches erreichen können. 

Dies habe ich auch nochmal bei der Reflexion am Sonntag Abend betont: wenn wir an das glauben was wir tuhen, dann können wir gemeinsam großes erreichen. Und das auf jeden Fleck dieser Erde. Es muss nur begonnen werden. Und ich selbst bin wirklich sehr dankbar dies hier begriffen zu haben und mit dem Team von Sueños und allen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen die diese Organisation ausmachen, zusammen daran zu arbeiten und zu wachsen. 

Ich kann also zusammenfassend nur nochmal wiederholen, dass diese Aktion für mich persönlich ein voller Erfolg war und ich froh bin, dass ich ein Teil davon sein durfte.