Hola,
die letzten Monate waren sehr ereignisreich und ich habe viel erlebt und viel gesehen.
Die “normale“ Arbeit bei Sueños in den einzelnen Gruppen beschäftigte mich natürlich, im Dezember feierte ich meinen 20. Geburtstag mit dem Team sowie anderen Freunden und kurz darauf schloss Sueños Especiales schon für die alljährlichen Winterferien – und ich machte mich auf den Weg.
Auf einen Weg zu einem Ort, den ich immer schon einmal besuchen wollte: Den Amazonas, den größten und wasserreichsten Strom dieser Erde.
Es war fantastisch und ich bin von der Landschaft, der Atmosphäre und den dort zu sehenden Tieren noch immer begeistert und voller Eindrücke. Es war eine tolle Erfahrung ein paar Tage abgelegen im Dschungel zu leben und alle möglichen Tiere zu sehen, die man sonst nur von Fotografien und Bildschirmen kennt. Nur die Mücken hätten gerne zu Hause bleiben können.
Ich freue mich zudem darüber, dort auch sehr nette Menschen kennengelernt zu haben.
An dieser Stelle würde ich euch gerne noch mehr Fotos von anderen Menschen und mir zeigen, aber in Quito kam mir mein Handy abhanden, mit dem ich Fotos gemacht hatte – doch dazu später mehr.
Nach diesen Tagen und Nächten am Amazonas reiste ich zurück nach Ibague, da ich Weihnachten dort verbringen wollte.
Weihnachten wird in Kolumbien auch mit Feuerwerken und lauter Musik gefeiert, es handelt sich also eher nicht um eine „Stille Nacht“.
Das machte aber nichts, denn trotzdem oder gerade deswegen war es sehr schönes Fest.
Kurz nach Weihnachten flog ich mit den anderen Freiwilligen zum Zwischenseminar nach Ecuador.
Die erste Woche verbrachten wir in Quito, der Hauptstadt Ecuadors.
Quito liegt nur 20km südlich des Äquators auf ca. 2.800m Höhe und ist damit die höchstgelegene Hauptstadt der Welt.
Das ist schon beeindruckend, aber Henning, ein anderer Freiwilliger, der in Bogota seinen Dienst ableistet, und ich, ließen es uns nicht nehmen, einen in der Nähe liegenden Berg mit 4.800m Höhe zu besteigen.
Das war eine gute Idee, was die Aussicht angeht, es war keine gute Idee, was die Gesundheit angeht, denn uns beiden wurde auf der ungewohnten Höhe ganz schön schlecht.
Bei der Ankunft in Quito kam mir zudem mein Handy abhanden, ich schrieb es oben schon. Sehr kurz den Rucksack stehen gelassen – und schon war das Handy weg. Blöd, denn da waren auch alle Fotos und Daten gespeichert.
Wir hatten genug Zeit, Quito und seine Nachbarorte zu erkunden – und die haben wir auch genutzt.
Das Zwischenseminar selber fand in Baños statt, einem kleinem Ort ca. 3h Busfahrt von Quito entfernt.
Dort sahen wir dann auch die anderen Freiwilligen aus Ecuador wieder.
In diesem Zwischenseminar wurden viele wichtige Themen angesprochen und wir hatten ausreichend Zeit und Raum, uns mit den anderen Freiwilligen auszutauschen und uns über unseren eigenen Freiwilligendienst und unsere Zeit in Südamerika Gedanken zu machen.
Wir wurden außerdem jeden Tag mit Essen überhäuft, erkundeten den Ort und das Umland und hatten insgesamt einen sehr schönen und erfreulichen Aufenthalt in Ecuador.
Zurück in Kolumbien ging es direkt daran anschließend zur nächsten Zwischenauswertung nach Libano. Diese war zusammen mit den anderen Freiwilligen aus Kolumbien sowie ehemaligen Freiwilligen und Mitarbeiter*innen der Organisationen aus Kolumbien.
In der Zwischenauswertung haben wir dann nochmal über das letzte halbe Jahr meines Einsatzes und den Freiwilligendienst im Ganzen gesprochen und reflektiert. Das war ebenso interessant, wie aufschlussreich und die Ergebnisse dieser Zwischenauswertung flossen dann auch in Tierra Firme bei Sueños Especiales in die Planungen für meine verbleibende Zeit in Kolumbien ein.
Im nächsten halben Jahr werde ich nämlich auch meine eigene Gruppe betreuen. Mit dieser Gruppe, die sich „Caminantes de Sueños“ (Traumwanderer) nennt, werde ich mit den Kindern rund um Ibague kleine Wanderungen zu verschiedenen Themen machen.
Im Großen und Ganzen fühle ich mich hier eigentlich schon fast heimisch.
Ich bin sehr gerne hier, mag die Kinder und Jugendlichen, das Team von Sueños und meine Freunde, die ich hier kennen gelernt habe.
Ich mache sehr viel (Kampf)sport und lerne immer besser Spanisch zu verstehen und zu sprechen.
Langeweile ist also mehr oder weniger ein Fremdwort hier für mich und ich fühle mich in die bestehenden Aufgabenfelder und in den Arbeitsalltag sowie die Planungen mit eingebunden.
Nun ist schon mehr als die Hälfte meines Dienstes in Kolumbien vorbei – und die Zeit fliegt. Aber wir und ich haben in den nächsten Monaten noch einiges vor. Ich freue mich darauf.
Hasta luego, Leonard
Neueste Kommentare